Meditationssamen – Archiv

Mai 2005

Auflösung der energetischen Koagula

Psychologische Inhalte, energetische, mit Eigenschaften versehene Koagula können mit einer solchen Wucht in unser Inneres dringen, dass sie ein Bewusstseinszentrum, das noch nicht gefestigt ist, erschüttern und völlig aus dem Gleichgewicht bringen können. Was ist in solchen Fällen zu tun?

Hier einige praktische Handlungsmöglichkeiten:

Auf keinen Fall sollte man den Inhalt direkt bekämpfen. Die vier angegebenen Möglichkeiten zu handeln müssen mit »ruhiger Entschlossenheit« und bewusster positiver Standfestigkeit ausgedrückt werden. Nicht der Ego-Wille, sondern das unerschütterliche Bewusstsein sei Schiedsrichter des Geschehens. Außerdem sollte der Inhalt weder verurteilt, kritisiert noch gerechtfertigt werden

Die Vorstellung, dass alles, was man im eigenen Innern wahrnimmt, nichts als ein Relatives ist, kann zu einer Erweiterung des Sonnen-Bewusstseins verhelfen. Absolut ist nur Derjenige, der wahrnimmt, der bewusst beobachtet und Zeuge aller durch Eigenschaften bestimmten Bewegungen ist. Sobald man sich der eigenen Absolutheit gewahr wird, ändert sich schlagartig die Einstellung gegenüber dem »Zweiten«, und die Auflösung des Koagulum ist gewiss.

Aus dieser Perspektive stellt die Erkenntnis der Überlieferung eine fünfte Handlungsmöglichkeit dar: Wer bereit ist, dem genügt allein diese Erkenntnis, um jedes mögliche »Zweite«, das am Horizont des psychischen Raums auftaucht, zu entkräften, zu neutralisieren und aufzulösen.

Das Mantra zersetzt die Form, die Erkenntnis entkräftet und löst den Inhalt auf und die Liebe (die vom verkörperten Purusa ausgeht) zieht alles an, was sie berührt, weil sie es integriert und damit zur Auflösung bringt.

© Asram Vidya Mai 2005

aus Raphael, Jenseits der Illusion des Ich


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