Meditationssamen

Frühjahrs-Tag- und Nachtgleiche 2024

Sein-Konstante

Zeit und Raum sind, wie wir bereits festgestellt haben, keine Ursachen, sondern Wirkungen, weil sie Ereignisse und Prozesse ausdrücken, die einen Anfang und ein Ende haben ....

Wenn wir die absolute oder höchste Wirklichkeit, das heißt die Konstante suchen wollten, wo sollten wir sie suchen? Uns erscheint klar, dass die Konstante existiert. Die räumlich-zeitlichen Zustände können ja nur deshalb fortbestehen, weil sie sich auf einer Konstanten abzeichnen – andernfalls hätte man die Kontinuität der Diskontinuität.
Wenn Raum und Zeit also einfache Augenblicke, Momente oder »Geschehenspunkte« sind, können sie nicht die Konstante sein ...

Der Gedanke, dass man das Sein und das Werden auf dieselbe Ebene stellen kann, ist eine Täuschung. Das Sein ist, während das Werden erscheint und wird. Das Werden kann an der Wirklichkeit des Seins lediglich teilhaben, aber es ist nicht das Sein - um es in Platons Worten wiederzugeben. …

Das Sein besteht unabhängig vom Werden fort, während das Werden nicht ohne das Sein existieren kann. Das Sein ist die metaphysische Grundlage des Werdens, d.h. von Raum und Zeit. Die Zeit ist ein »bewegtes Abbild der Ewigkeit« (Platon, Timaios 37 d).

Festzuhalten ist, dass das Sein (oder die Konstante) weder in einem weit entfernten Paradies, im Himmel oder anderswo liegt noch dass Es erst nach dem Tod des physischen Körpers oder eines anderen Körpers verwirklicht werden kann. Parmenides sagt, dass das Sein nie war und nie sein wird, »weil es jetzt ganz zusammen Eines ist«. Es kann in jedem Augenblick enthüllt werden, da es, wie wir erwähnten, nicht von Raum, Zeit und Ursache abhängig ist.

© Asram Vidya März 2024

siehe
Raphael, Feuer des Gewahrseins



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