Meditationssamen – Archiv

November 2008

Harmonie

Der Advaita drückt sich durch das Gesetz der Harmonie aus und die Harmonie basiert auf der Synthese aus Erkenntnis, also auf dem Verständnis, dass alle Dualismen nichts anderes als Polaritäten sind, die sich in der Einheit auflösen.

Diese Anschauung beruht auf der Idee des Schönen im Sinne eines Einklangs aller manifesten Töne. So gehen ich und nicht-ich, gut und böse, samsara und nirvana, individuell und universal, Ursache und Wirkung usw. in die Ureinheit ein und lösen sich in ihr auf.

Die Harmonie ignoriert die Existenz des Hässlichen, des Separatismus und des Konflikts. Sie ist allumfassend und ohne Gegensatz.

Ein reiner Asparsin ist praktisch angewandte Harmonie und drückt Schönheit und Einklang aus; daher seine Widerspruchslosigkeit gegenüber dem Leben und auch der maya; daher seine Freiheit, die natürlich keine Freiheit des Ich ist. Ein reiner Asparsin ist ein Vollendeter, und Vollendung sieht von jeder Art von Handlung ab.

In der Überlieferung ist Schönheit-Ästhetik eine Lebensweise und die sadhana nichts anderes als eine Lehrzeit zur Enthüllung des Einklangs, ein Werkzeug zur Offenbarung der Harmonie. Das Individuum und der Kosmos bestehen aus schwingenden Tönen und der Schüler muss lernen, den richtigen mikro-makrokosmischen Gleichklang zu "hören".

© Asram Vidya November 2008

aus Raphael, Tat Tvam Asi


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