Meditationssamen – Archiv

Oktober 2012

Metaphysische Anschauung

In einer Welt, in der die verschiedenen überlieferten oder initiatischen Zweige aus blinder Unkenntnis in Kontrast zueinander stehen, schlägt Meister Raphael vor, jede Art von »dogmatischem Sektierertum« zu überwinden. Er führt uns zu der Einsicht, dass die verschiedenen Zweige nichts anderes als formale Ausdrucksformen einer einzigen Wirklichkeit sind, die jeder wahren Lehre der Überlieferung zugrunde liegt.

Die äußerliche Unterschiedlichkeit der Lehre kann nur durch eine metaphysische Anschauung aufgehoben werden, welche die scheinbar bestehenden Facetten, die ausschließlich in der Sphäre des sinnlich Wahrnehmbaren wirken, zusammenfasst.

Trennt sich eine Gesellschaft vom Prinzip, um das sich all die individuellen Zufälligkeiten drehen sollten, verfällt sie nach und nach, bis sie ganz zu »Masse«, »Materie« und Dunkelheit wird: Das ist das kaliyuga oder dunkle Zeitalter, in dem alle gegen alle sind und das Trennende regiert.

Nur mit einer metaphysischen Anschauung könnte der Westen wieder Einklang und Toleranz herstellen sowie die Möglichkeit finden, den Einfluss der Großen Mysterien zu aktivieren, deren Abwesenheit den »Fall« in einen ausweglosen Materialismus bewirkt hat.

© Asram Vidya Oktober 2012

aus Raphael, Feuer der Philosophen



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