Meditationssamen – Archiv

August 2008

Liebe in der modernen Welt

In der modernen Welt wird »Liebe« leider vor allem in ihrer sexuellen Funktion verstanden, und wenn von Gefühlen die Rede ist, sind diese Gefühle stets von sexuellen Faktoren geprägt.

Es scheint daher so, als ob sich die Aktivitäten der Menschen eher in Funktion des polaren Aspekts männlich-weiblich als in Funktion des Aspekts Mann-Frau bzw. Person mit einem Körper, einer Psyche und auch einer Seele ausrichteten.

Wenn eine Kultur die Wirklichkeit der Seele verbannt, die in ihrem Erbe vorhanden ist, heißt das offensichtlich, dass alles Handeln auf den formalen Aspekt, das heißt auf die physisch-grobstoffliche Welt gerichtet wird.

In solch einer Kultur besteht der Mensch also primär aus einem Körper, der Gedanken, Gefühle und Sexualität ausdrückt. Wenn das Wesen auf diese Faktoren reduziert wird – von denen wir wissen, dass sie vergänglich und begrenzt sind –, gerät es zwangsläufig in einen Dauerzustand der Angst und der rastlosen Suche, der zu keinerlei Ergebnis führt, sowie in eine psychische Erstarrung bis hin zu jener Entfremdung, die wir heutzutage bezeugen können.

© Asram Vidya August 2008

aus Raphael, Die Wissenschaft der Liebe



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